Erst glühte das Kabel, dann glühten die Telefone: Großflächiger Stromausfall in Borsdorf

Am 22. Juni 2019 blieb um die Mittagszeit in Borsdorf, Panitzsch und Zweenfurth so mancher Herd kalt, dafür wurden Bier und Bratwürste im Kühlschrank warm. Der Strom war weg. Und prompt wurden Nachbarn befragt, wurde hin- und her telefoniert und per Facebook kommuniziert in der Art „Hallooooo, hat in der xyz-Straße noch jemand keinen Strom“ … und dann wurde schnell deutlich: Es war nicht die Sicherung und auch nicht der Hausanschluss und schon gar nicht die geplatzte Lastschrift mit dem aktuellen Abschlag,  sondern es war ein Stromausfall, und zwar ein ziemlich stattlicher.

Wenn der Strom weg ist, lässt sich „normalerweise“ meist in unmittelbarer Nähe irgendeine Baufirma entdecken, die mit ihrem Bagger ein wenig voreilig gewesen ist. Doch in diesem Fall kam es ein ganzes Stück dicker: Im Umspannwerk Engelsdorf hatte sich ein Kabel ungeplant ins Wochenende verabschiedet (aka: den Geist aufgegeben). Das bestätigte die Pressestelle des Netzbetreibers „Mitnetz Strom“ auf Anfrage von Parthenspatz.de am heutigen Sonntag. Betroffen gewesen seien 4.222 Kunden, das entspricht ziemlich genau der Zahl der Haushalte in Borsdorf und seinen Ortsteilen zzgl. einiger Kunden in der  Tauchaer Pampa. Und weil ohne Strom beinahe nichts mehr geht, quittierte auch eine Druckerhöhungsstation der Leipziger Wasserwerke zeitweilige den Dienst. Die Folge waren Druckschwankungen um Trinkwassernetz in Borsdorf, Panitzsch und Zweenfurth, zum Teil auch in Althen. Am Sonntagnachmittag waren bis auf zwei Abnehmer alle Kunden wieder am Netz. Für den größten Teil der Kunden im Ort endete die stromlose Zeit bereits nach eineinhalb Stunden und damit schneller, als unmittelbar nach der Störung befürchtet.

Übrigens: Sehr amüsant sind die Diskussionen in der Facebook-Gruppe „Borsdorf – unsere Gemeinde am Rande Leipzigs“ nachzuvollziehen. Dort mutmaßte ein User, dass der Stromausfall schonmal ein Vorgeschmack auf einen „grünen Kanzler“ sei, ein anderer kommentierte, dass überraschenderweise Kinder im Freien gesichtet worden seien, da wohl auch das Telefon- und Handynetz betroffen war.   André Dreilich

Edit: Tippfehler korrigiert und die „Tauchaer Pampa“ ergänzt.

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